Professor em. Dr.-Ing. habil. Volker Aschoff

geboren am 14. Juni 1907 in Freiburg / Breisgau
gestorben am 14. Juli 1996 in Burgberg / Königsfeld

 

Altrektor und Ehrensenator unserer Hochschule

Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

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Volker Aschoff studierte in Bonn, Danzig und Karlsruhe Elektrotechnik und wurde 1936 als Assistent von H. Backhaus über ein Thema aus der Elektroakustik promoviert. Es schloß sich eine 13jährige Forschungs- und Entwicklungstätigkeit bei der AEG und, in der Nachkriegszeit, bei der Firme Zeh an. Während dieser Industriezeit habilitierte er sich 1942 in Berlin. 1950 folgte er dem Ruf an den Lehrstuhl für Elektrische Nachrichtentechnik unserer Hochschule und baute das neugegründete gleichnamige Institut auf.

 

Seine überaus erfolgreiche Lehr- und Forschungstätigkeit prägte trotz mehrerer an ihn ergangener Rufe für ein Vierteljahrhundert das Gesicht der Nachrichtentechnik in Aachen. Mit wissenschaftlicher Methodik arbeitete er nicht nur über klassische Themen der Nachrichtentechnik, sondern erkundete immer wieder Neuland auf interdisziplinären Grenzgebieten wie denen des räumlichen Hörens, der methodischen Hörsaalplanung, den Prinzipien der selbsttätigen Brandmeldung und, insbesondere nach seiner Emeritierung, der Geschichte der Nachrichtentechnik.

 

Darüber hinaus bestimmten seine vielfältigen Tätigkeiten in der akademischen Selbstverwaltung wesentlich den Aufbau unserer Hochschule in der Nachkriegszeit. Professor Aschoff war Dekan der damaligen Fakultät für Maschinenwesen und Elektrotechnik während der Jahre 1952/1953, Wahlsenator der Lehrkörpers in den Jahren 1953/1954 sowie nochmals Dekan der kurz zuvor neugegründeten Fakultät für Elektrotechnik von 1962 bis 1963. In der Zeit seines Rektorats von 1963 bis 1965 fielen die Gründung der  Philosphischen Fakultät und die weitgehende Vorbereitung zur Eröffnung der Medizinischen Fakultät, die er mit großem Engagement betrieb. Zu nennen sind ferner die Zeit seines Prorektorats, seine Mitgliedschaften im Wissenschaftsrat, in der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, Aufsichtsrat der AEG, Im Vorstand der NTG und in der Sachverständigenkommission der Deutschen Bundespost. Während der Zeit April 1969 bis September 1972 ließ sich Professor Aschoff von seinem Amt an der RWTH Aachen beurlauben, um eine Tätigkeit als Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt zu übernehmen.

 

Seinen Schülern, seinen Mitarbeitern und seinen Kollegen zeigte er stets, wie sich ingenieurmäßigwissenschaftliches Denken auf die Belange des Menschen beziehen läßt und wie hohe Ziele auch in freiem Umgang miteinander durch Vorbild, Güte und Hilfsbereitschaft Wirklichkeit werden können.

 

Die RWTH Aachen verliert mit ihrem Altrektor und Ehrensenator eine ihrer prägenden Persönlichkeiten.

 

Wir werden sein Andenken in dankbarer und ehrender Erinnerung behalten.